Vögel im Januar

Schon am Neujahrstag versammeln sich früh morgens einige Vogelbeobachter auf Öland. Viele führen nämlich eine Jahresliste über alle Vogelarten, die sie gesehen haben und sind folglich draußen um Kreuze in die Liste der Arten machen zu können, die sie im Jahreslauf gesehen oder gehört haben. Aus diesem Grund werden erstaunlich viele Arten im Januar gezählt, obwohl dieser Monat relativ arm an Vogelarten ist.

Der Bestand an Vögeln variiert jedoch von Jahr zu Jahr sehr. Die Zusammensetzung an Arten sowie die Anzahl an Individuen werden beeinflusst vom Verlauf der Nistsaison des Vorjahres und davon, wie früh der Winter und der Schnee Einzug halten. In manchen Jahren finden sich viele Drosseln, Seidenschwänze und Erlen- und Birkenzeisige, während sie in anderen Jahren durch Abwesenheit glänzen. Während schneearmer Winter verteilen sich viele Vögel über die Insel und sind deshalb nur schwer zu entdecken. Wenn viel Schnee liegt, dann versammeln sie sich dort, wo sie Futter finden können wie an der Küste oder an windigen Stellen, an denen kein Schnee liegt.

skäggmes Lars Lundmark Fåglar ÖlandBartmeise, © Lars Lundmark

berglärka Lars Lundmark Fåglar ÖlandOhrenlerche, © Lars Lundmark

An Misthaufen versammeln sich Sperlinge und Finken und an Wasserläufen können sich Bekassinen und Waldschnepfen aufhalten. Windige und sparsam bewachsene Sandbänke locken Sperlingsvögel wie Schneeamme und Ohrenlerche an. Staubgefäße, wie die Kletten des letzten Jahres, bieten Zeisigen, Stieglitzen und Berghänflingen nahrhafte Samen. Gärender Tang ist deshalb attraktiv, weil er oft frei von Schnee ist und somit Futter für  Pieper und Watvögel bereit halten. Bei überspülten Steinen an den Stränden kann man manchmal Meerstrandläufer finden.

An offenen, seichten Gewässern entlang der Küste kann es sich lohnen, nach überwinterten Schwärmen an Wildenten zu suchen. Normalerweise werden diese von Arten wie Stockente, Gänsesäger, Reiherente und Schellente dominiert aber oft finden sich auch Zwergsäger, Tafelente und Bergente.  Alleine schon über die Ölandbrücke zu fahren kann zu dieser Jahreszeit ein Erlebnis sein. Rund um die Löcher im Eis versammeln sich Seeadler, die hier einen gedeckten Tisch zwischen Wildenten und Schwänen vorfinden.

In bestimmten Jahren können Schnee und Kälte auch Vogelarten nach Öland führen, die sich üblicherweise weiter im Norden aufhalten. Seidenschwänze können in variierender Anzahl auftreten, wesentlich seltener der Hakengimpel. Manchmal kann man im Winter unsere kleinste Falkenart, den Merlin, antreffen und noch seltener den größten von ihnen, den Gerfalken. Auch Raubvögel wie Raufußbussard, Steinadler und Kornweihe kann man nun regelmäßig sehen.

Der Januar ist auch der Monat Nummer eins in Bezug auf Futterplätze. Nun können auch die Novizen unter den Vogelbeobachtern seltenere Arten finden oder einzelne Funde an Vögeln machen, die hier normalerweise nicht überwintern.

fjällvråk Lars Lundmark Fåglar ÖlandRaufußbussard, © Lars Lundmark

Nach diesen Vögeln können Sie im Januar und Februar Ausschau halten:

Scheckente, Wasserralle, Zwergschnepfe, Möwen, Eismöwe, Schnee-Eule, Heidelerche, Nördlicher Raubwürger, Strandpieper, Bartmeise, Mönchsgrasmücke, Zaunkönig, Polar-Birkenzeisig und Spornammer.

gärdsmyg Lars Lundmark Fåglar ÖlandZaunkönig, © Lars Lundmark

jaktfalk Ottenby Fågelstation Fåglar ÖlandGerfalke, © Ottenby Fågelstation

lappsparv Lars Lundmark Fåglar ÖlandSpornammer, © Lars Lundmark

vattenrall Lars Lundmark Fåglar ÖlandWasserralle, © Lars Lundmark

olands-faglar-OOF

Quelle: Ölands Fåglar © Ölands Ornitologiska Förening ÖOF (Verfasser dieses Kapitels: Pav Johnsson. Anders Waldenström)

Übersetzung: Visitoland.com

Bilder: sehen Sie sich das jeweilige Bild an

Buch: Ölands Fåglar, 496 Seiten (Nur auf schwedisch), Kann bestellt werden bei: Naturbokhandeln
ISBN: 9789188124555